Christi-Garten

Ist ein naturnah angelegtes Gräberfeld in Bremen auf dem evangelischen Kirchenfriedhof Arsten

Als Idee für die Gestaltung und den Namen dieses naturnah angelegten pflegefreien Begräbnisfeldes auf einem kirchlichen Friedhof wurde die biblische Schöpfungsgeschichte zu Grunde gelegt.

Der Bestattungsgarten entspricht in der gestalterischen Idee dem Paradies, als Gott die Erde, Pflanzen, Tiere und den Menschen erschuf.

Der zentral  gepflanzte Zierapfelbaum soll an den Baum der Erkenntnis erinnern. 

Jeder in diesem Garten bestattete Mensch hat bis zur Beisetzung das ihn (mit der Vertreibung) auferlegte Leben mit all seinen Mühen und Höhen gelebt und wird nun hier nach seinem Ableben in diesem symbolischen Paradiesgarten beerdigt.

Eine Erläuterung von Herrn Pastor Schulken zur Namensgebung „Christi Garten“

 „Die Anlage lässt sich von der Idee des Paradiesgartens leiten, von dem  am Anfang der Bibel erzählt wird: Gott setzt den Menschen ursprünglich in einen Lebensraum, in dem er alles Nötige vorfindet, den er auch selbst „bebauen und bearbeiten“ muss, um von seinen Gaben leben zu können, mit dem er sich aber in einer harmonischen, symbiotischen Einheit befindet, bevor der von der verbotenen Frucht isst (1. Mose 2-3). Dieser Garten ist in der Bibel zunächst nur ein Bild für den Anfang und die Herkunft des Menschen, dann aber gibt er auch eine Vorstellung von der Zukunft ab, für die Gott den Menschen bestimmt hat. Das Schicksal des Menschen ist nicht allein seine eigene Rettung für sich allein, sondern ein Leben im Zusammenhang mit anderem Leben. Angestoßen ist diese Überlegung natürlich durch die ökologische Krise, die sich eigentümlicherweise auch in den derzeitigen Todesvorstellungen und in Begräbniswünschen niederschlägt, besonders in Gestalt der „Friedwälder“: Der Mensch wünscht wieder in die Natur einzugehen. Das ist nach christlicher Vorstellung von vornherein unmöglich, weil der Mensch niemals einfach Natur ist, wie Pflanzen und Tiere. Heil bringt dem Menschen nicht die Natur, Heil bringt ihm die Liebe, die Gott in Jesus Christus in die Welt gebracht hat. Aber diese Liebe hat einen umfassenden Sinn und schließt das Ganze des von Gott geschaffenen Lebens ein. Die Anlage nimmt also Anliegen auf, die derzeit wohl alle Menschen bewegen. Sie trägt aber ein deutliches christliches Gepräge. Das kommt in der Ausrichtung an einem zentral stehen Zierapfelbaum zum Ausdruck, vor allem aber im Namen „Christi Garten“ (und nicht etwa „Naturruh“, wie solche Anlagen anderenorts heißen).“

Christian Schulken

2018-09-19